Die neue Arbeitskultur im New Work-Zeitalter

Arbeit findet öfter dezentral statt, doch ein Office als Homebase ist unerlässlich.

 

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Kuratiert von

Anja

01.06.2022

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Derzeit überdenken viele Unternehmen ihre Arbeitsweisen, um eine neue Arbeitskultur zu schaffen. Dabei steht die Förderung von Flexibilität, Kreativität und Innovation ganz oben auf der Agenda. In diesem Text erfahren Sie, warum das eine perfekte Bürogestaltung voraussetzt.

Fundamentaler Wandel in der Arbeitswelt

Vor der neuen Hamburger Konzernzentrale des Online-Marktplatzes Otto brummen derzeit die Bagger. Im Stadtteil Bramfeld entsteht ein neues Headquarter, das von den Mitarbeitenden noch in diesem Jahr bezogen werden soll. Otto ist nicht das einzige Unternehmen, dass auf neue Office-Räume setzt. Erst kürzlich hat der Personalbeschaffer Randstad sein neues Quartier in Eschborn bezogen. Und auch die Allianz zieht um. In Stuttgart-Vaihingen entsteht auf einer Fläche von 170.000 m² ein neuer Gebäudekomplex. Die Zentrale wird im Jahr 2022 fertiggestellt und bietet Platz für rund 4.500 Mitarbeiter.

Aber wie passt das zusammen? So viel Bau- und Umzugslaune von Arbeitgebern – ausgerechnet in einer Zeit, in der immer mehr Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten und Flexibilisierung großgeschrieben wird. Auch in Zukunft werden Arbeitgeber wohl keine starren Vorgaben mehr machen, wo und wann ihre Teams arbeiten. Laut einer Prognos-Erhebung wollen 65 Prozent der Unternehmen an den flexiblen Arbeitsstrukturen festhalten.

Derzeit entsteht eine völlig neue Arbeitskultur, in der Selbstbestimmtheit und Flexibilität höchste Prioritäten haben. Wichtig ist, dass Arbeit Spaß macht, Arbeitnehmende motiviert sind und zu Innovationen inspiriert werden. Darauf kommt es im Digitalzeitalter an und nicht, an welchem Ort oder zu welcher Zeit ein Job verrichtet wird. Und dennoch wird die Zentrale eines Unternehmens in der modernen Arbeitswelt nach wie vor eine wichtige Funktion erfüllen.

defu_010_180418Deutsche Bank, Düsseldorf

Diese Herausforderungen bringt die neue Arbeitsplatzkultur mit sich

Die größte Herausforderung, vor der Firmen bei der Etablierung einer neuen Arbeitskultur stehen, ist, Nähe zu schaffen, in einer Zeit, in der Arbeit zunehmend räumlich auseinanderdriftet. Denn wenn die Corona-Zeit eines deutlich gezeigt hat, dann, dass Zoom und Co. auf Dauer nicht den Spirit ersetzen, der bei einer Zusammenarbeit von Teams vor Ort entsteht. Stattdessen kommt es zu einer Entgrenzung. Laut der Studie „Homeoffice Experience“ des Fraunhofer Instituts fällt es vielen Arbeitnehmern nicht nur schwer, im Homeoffice kreativ zu sein. Auch finden 40 Prozent der Befragten, dass bei der Arbeit in den eigenen vier Wänden viele wichtige Dinge an ihnen vorbeigehen.

Es gibt noch weitere Hürden und Fragen, die eine dezentrale Unternehmenskultur aufwirft. Sie betreffen die Personalführung und -entwicklung:

  • Wie gestaltet sich Führung in einer hybriden Arbeitswelt?
  • Wie können künftig Entwicklungspotenziale einer Arbeitskraft erkannt werden?
  • Wie funktioniert Mitarbeitermotivation auf Distanz?

Für all diese Belange gibt es zwar digitale Lösungen in Form von Projektmanagement- oder Feedbacktools. Aber diese ersetzen das regelmäßige One-and-One und den direkten Austausch mit dem Vorgesetzen nicht auf Dauer. In einer rein virtuellen Welt bleiben einfach zu viele wichtige zwischenmenschliche Informationen auf der Strecke. Ein Manager wird über eine Software zum Beispiel nie erfahren, wie es einem Mitarbeiter mental geht. Doch dieses Wissen ist für eine motivierende und wertschätzende Führung hochrelevant.

Welchen Einfluss Ihre Büroräume auf Ihre Arbeitskultur haben

Trotz aller Flexibilität müssen Unternehmen also dafür sorgen, dass sich Kollegen innerhalb ihrer Organisationskultur immer wieder in natura über den Weg laufen. Dieser Aspekt wird eine wichtige Rolle in der neuen Arbeitskultur spielen. Ganz entscheidend dafür ist die richtige Büroarchitektur. Sie muss Mitarbeitern Lust machen, ins Office zu fahren und regelmäßig zusammenzuarbeiten. Mit einem grauen Bürotempel von anno dazumal wird das nicht gelingen. Dorthin fährt niemand mehr, wenn er nicht unbedingt muss.

Anders sieht es aus, wenn das Ambiente so abwechslungsreich und inspirierend gestaltet ist, dass es Arbeitnehmende regelrecht ins Office zieht. Vielleicht nicht jeden Tag, aber doch zwei bis drei Mal pro Woche. Wird das das Normalarbeitsverhältnis der Zukunft sein? Dazu müssen moderne Bürokonzepte für die Erwerbsarbeit vor allem auf das ausgerichtet sein, was bei der Arbeit im Homeoffice zu kurz kommt: Begegnung, Kommunikation, Kreativität, Austausch und Co-Kreation.

Beispiel aus der Praxis: Deutsche Bank

Ein gutes Beispiel, wie diese New Work-Welt aussehen könnte, kommt von der Deutschen Bank in Düsseldorf, die bei einer Startup-Woche in ihrer Filiale auf der Königsallee ein Musterareal für Co-Working eingerichtet hat. Den lichtdurchfluteten „KÖ“ Working Space mit Mega-Glasfront, Theken zum Plaudern und bequemen Sitzsäcken in knalligen Farben für den informellen Austausch zwischendurch. Vielleicht bei einem leckeren Latte Macchiato?

defu_076_180418Deutsche Bank, Düsseldorf 


Hier und da außerdem gemütliche Hängematten, in denen Mitarbeitende auch mal abschalten können, um kreativen Gedanken nachzuhängen. Für das ungestörte Brainstorming mit Kollegen oder das Feedbackgespräch mit dem Manager eignen sich derweil urgemütliche Sofas mit Laptopablage und mit einem Sichtschutz, der gleichzeitig den Schall absorbiert. So bleibt Privates auch wirklich privat.

Für Büroarbeiten empfehlen sich zudem höhenverstellbare Schreibtische, an denen Mitarbeiter wahlweise in ergonomischen Stühlen sitzen oder im Stehen arbeiten. Wer Lust hat, kann auch auf einem Mini-Trampolin unter der Tischplatte immer mal wieder in die Höhe springen. Das kurbelt den Kreislauf an und bringt die Kreativität in Schwung. Im ganzen Raum verteilt: Bequeme Sitzpoufs oder Plastikhocker, die für ein spontanes Meeting schnell zusammengestellt werden können. Dass die Lautstärke auch dann nicht überhandnimmt, wenn „der Laden“ gut besucht ist, dafür sorgen  wie schallschützende Akkustikelemente wie Teppiche, Raumteiler und Vorhänge.

Weshalb eine moderne Arbeitskultur heutzutage unabdingbar ist

Wer wollte nicht in einem so außergewöhnlichen und inspirierenden Umfeld arbeiten? Wenn das das Arbeitshandeln nicht immens beflügelt. Indem Sie als Arbeitgeber eine so besondere und hochmoderne Atmosphäre schaffen, in der keine Wünsche offenbleiben, legen Sie eine entscheidende Grundlage für eine moderne Arbeitskultur, die Flexibilität und selbständiges Arbeiten einerseits großschreibt, andererseits die Distanz zueinander aber nicht zu groß werden lässt. Mitarbeiter finden in den verschiedenen Zonen modern eingerichteter Büros eine Homebase, zu der sie gerne und regelmäßig zurückkehren.

Gleichzeitig zeigen Sie Ihren Arbeitnehmenden mit einem Bürokonzept der Zukunft, wie sehr sie diese wertschätzen. Das stärkt die Bindung und ist in Zeiten des Fachkräftemangels Gold wert. Kein Unternehmen kann sich mehr zu hohe Fluktuationszahlen leisten. Gleichzeitig zieht ein solch moderner Multispace neue Mitarbeiter an. Denn Ihre Belegschaft wird mit Sicherheit Bilder Ihrer besonderen Office-Gestaltung in den sozialen Medien teilen und ihre einzigartige Arbeitskultur loben. Ein besseres Aushängeschild für Sie als Arbeitgeber als das Lob Ihrer Mitarbeiter gibt es nicht. Alles richtig gemacht!

5 Tipps: Wie Sie die Arbeitskultur in Ihrem Unternehmen fördern

Zusammenfassend noch einmal die wichtigsten Punkte, wie Sie eine moderne Arbeitskultur in Ihrer Organisation einführen:

  • Fördern Sie Flexibilität am Arbeitsplatz und führen Sie hybride Arbeitsmodelle ein.
  • Schaffen Sie die richtige IT-Infrastruktur, die dezentrales Arbeiten ermöglicht.
  • Überdenken Sie Ihre Leadership-Modelle: Wie funktioniert Personalführung in einer Arbeitswelt, in der Teams in großen Teilen virtuell zusammenarbeiten?
  • Fördern Sie die Kollaboration und den Austausch Ihrer Mitarbeiter vor Ort aktiv.
  • Denken Sie Ihr Arbeitsplatzkonzept neu und passen Sie die Büroarchitektur den agilen New Work-Anforderungen an.

 

Die 3 dringendsten Fragen der Büroplanung:

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