GESUNDHEIT IM BÜRO: 10 TIPPS FÜR GESUNDES ARBEITEN IM OFFICE

Gesundes Arbeiten hat bisher vor allem Branchen wie das Handwerk beschäftigt, in denen voller Körpereinsatz gefragt ist. Doch auch Wissensarbeit im Büro ist anstrengend und mit Stress verbunden. Die Folge sind Rückenprobleme, chronische Kopfschmerzen oder psychische Erkrankungen bis hin zum Burnout. Glücklicherweise können Unternehmen, Führungskräfte und auch die Mitarbeitenden selbst eine Menge für die Gesunderhaltung im Büro tun. Wir möchten Sie dabei unterstützen und stellen Ihnen hier die zehn besten Tipps für gesundes Arbeiten im Office vor. 

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Kuratiert von

Judith

21.05.2025

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Warum ist gesundes Arbeiten im Büro so wichtig?

2024 waren Arbeitnehmende in Deutschland durchschnittlich 14,8 Arbeitstage krank gemeldet. Das sind vier Krankheitstage mehr, als noch 2021 verzeichnet wurden. Für die Unternehmen ist das ein echtes Problem. Eine aktuelle Studie  kommt sogar zu dem Ergebnis, dass Deutschland ohne diesen hohen Krankenstand keine Rezession, sondern ein wirtschaftliches Wachstum erlebt hätte.

Andererseits schleppen sich 73 Prozent der Deutschen auch mit einer Erkältung zur Arbeit. Neben der eigenen Gesundheit bleiben so auch die Produktivität und Motivation auf der Strecke. Hinter diesen nüchternen Zahlen stehen natürlich echte Menschen, die gerne gesund bleiben würden – Mitarbeitende, Führungskräfte und das obere Management mit eingeschlossen. 

Macht Büroarbeit krank?

Wie so oft lautet die Antwort: Kommt ganz darauf an. Worauf? Na, auf die Bürogestaltung zum Beispiel, ob ergonomische Möbel eingesetzt werden oder was auf dem Speiseplan in der Kantine steht. Auch die Beleuchtung der Büros, die Auswahl der Materialien und Farben und die generelle Arbeitsatmosphäre sind entscheidende Faktoren. Sie sehen: Gesundes Arbeiten im Büro umfasst viele verschiedene Aspekte und muss ganzheitlich betrachtet werden. Und genau das, werden wir jetzt tun.

Gesundheit-im-Buero-Stehschreibtisch

10 Tipps für gesundes Arbeiten im Büro

Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit einer Erkrankung. „Echte Gesundheit“ bedeutet Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und körperliche als auch seelische Resilienz. Leider bekommen wir diese nicht geschenkt. Wir alle müssen etwas dafür tun, um gesund zu bleiben. Leichter gesagt als getan – gerade dann, wenn man einen anstrengend Bürojob mit wenig Bewegung, viel Stress und jeder Menge Überstunden hat. Wie unsere Tipps für das gesunde Arbeiten im Büro zeigen, können Sie und Ihre Mitarbeitenden dennoch jede Menge für die eigene Gesundheit tun.

1. Schaffen Sie eine gesunde Arbeitsatmosphäre

Räume haben einen enormen Einfluss auf unsere körperliche und seelische Gesundheit. Entsprechend wichtig ist ein Bürokonzept, das für eine einladende, produktive und motivierende Arbeitsumgebung sorgt, in der sich Ihr Team wohlfühlt. Hell und freundlich eingerichtete Büros, ausreichend Platz für jeden Mitarbeitenden und eine hochwertige (technische) Ausstattung sind eine gute Basis.

Wer mehr tun möchte, kann sich vom Biophilen Design inspirieren lassen. Dabei wird mit Büropflanzen, Tageslicht und anderen Elementen eine naturnahe Arbeitsumgebung geschaffen. Auch das fördert ein gesundes, angenehmes Arbeiten im Büro.

Biophiles-Design

 2. Fordern und fördern Sie Ihr Team

Kaum jemand möchte sich in ein starres Konzept pressen lassen, in dem stures Absitzen der Arbeitszeit im Büro wichtiger ist als die erbrachte Leistung. Entscheidender sind interessante Aufgaben, die Ihr Team auf eine wortwörtlich gesunde Weise herausfordern. Denn tatsächlich ist der Boreout  – also die Unterforderung und Langeweile am Arbeitsplatz - mittlerweile ein ähnlich großes Problem wie der Burnout. Beide können chronisch krank machen. 

Machen Sie es besser und bieten Sie ihren Mitarbeitenden ein gewisses Mitspracherecht bei der Verteilung von Aufgaben sowie Projekte, die ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechen. Auch flexible Arbeitsmodelle, bei denen die Arbeitszeit je nach Auslastung angepasst werden kann, verhindern Boreout (und Burnout). Eine geringe Arbeitsauslastung ist übrigens ein sinnvoller Zeitpunkt für Weiterbildungen. So entsteht eine Unternehmenskultur, die von Vertrauen, Flexibilität und einem gesunden Arbeitsklima geprägt ist.

 3. Bieten Sie ergonomische Büromöbel

Setzen Sie unbedingt auf ergonomische Büromöbel. Diese lassen sich an die Körperform und Anforderungen der Nutzenden anpassen – beispielsweise mit einer Lordosenstütze oder einer flexiblen Rückenlehne. Außerdem erhöhen sie den Sitzkomfort und reduzieren das Risiko für Verspannungen, Kopfschmerzen oder Konzentrationsprobleme. Neben ergonomischen Bürostühlen leisten höhenverstellbare Schreibtische oder Monitorhalterungen einen wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung im Büro.

Ergonomische-Bueromoebel

4. Optimieren Sie das Raumklima

Die meisten Erwachsenen verbringen bis zu 90 Prozent des Tages in geschlossenen Räumen – beispielsweise im Büro. Der Körper wird so durch Feinstaub aus Geräten wie dem Drucker oder Kopierer belastet und das Risiko für Allergien steigt.

Sorgen Sie deshalb für eine gute Belüftung der Büros. Installieren Sie moderne Lüftungsanlagen und stellen Sie Geräte wie Drucker und Kopierer in eigens dafür vorgesehene Räume. Auch Büropflanzen, dass gründliche Entfernen von Staub (Büroschränke, Schreibtischoberflächen und Tastaturen) sowie der Einsatz mobiler Luftbefeuchter verbessern die Luft im Büro spürbar.

Ein Spaziergang an der frischen Luft entlastet die Lungen ebenfalls. Studien zeigen immer wieder den positiven Effekt der Frischluft auf das körperliche Wohlbefinden, die Denkleistung und Konzentrationsfähigkeit.

5. Fördern Sie eine gesunde Ernährung

Currywurst mit Pommes, süße Desserts und Softdrinks prägen die Speisekarte in vielen deutschen Firmenkantinen. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn Sie Ihren Mitarbeitenden hin und wieder Fast Food anbieten. Problematisch wird es aber, wenn es keine gesunden Alternativen gibt. Das typische „Suppenkoma“ nach der Mittagspause ist dann nur eine Folge. Viel schädlicher sind langfristige Auswirkungen wie hoher Blutdruck, schlechte Blutfettwerte oder Konzentrationsprobleme durch den in die Höhe schießenden Insulinspiegel.

Falls möglich sollten Sie Ihrem Team daher neben dem obligatorischen Obstkorb auch in der Kantine gesunde Mahlzeiten anbieten. Gerichte auf Basis von Obst und Gemüse oder frischer Fisch sind nicht nur gesund, sondern auch schmackhaft und leichter verdaulich als ein Schnitzel.

Wenn Sie keine Kantine haben, stellen Sie Ihren Mitarbeitenden gesunde Snacks mit Nüssen und Beeren oder ungesüßte Tees und Mineralwasser zur Verfügung. Dieses sogenannte Brainfood  leistet so einen wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung Ihres Teams und macht ganz nebenbei auch gute Laune. 

6. Reduzieren Sie Lärm und Ablenkung

Ständig klingelt das Telefon, der Drucker läuft im Akkord und nebenan diskutieren Kolleg:innen lautstark über das neue Projekt – im Büro gibt es unzählige Lärmquellen, die ablenken und Körper und Geist unter Stress setzen. Das Lärm krank macht, ist mittlerweile wissenschaftlich  gut untersucht.

Identifizieren Sie daher Lärmquellen im Büro und schalten Sie diese, wenn möglich, ab oder minimieren sie sie. Eine Möglichkeit sind Raum-in-Raum-Systeme für konzentriertes Arbeiten, Akustikpanels oder Teppiche und Vorhänge, die Schall absorbieren.

Raum-In-Raum-Systeme

7. Integrieren Sie Bewegung in den Arbeitsalltag

Sitzen ist das neue Rauchen?  Vielleicht. Doch nur weil Sie im Büro arbeiten, müssen Sie nicht an Ihrem Stuhl kleben. Unser Tipp: Schaffen Sie sich kleine „Bewegungsinseln“. Führen Sie Telefonate im Stehen, verbinden Sie die Teambesprechung mit einem kleinen Spaziergang oder nutzen Sie die Treppe anstelle des Aufzugs. Bauen Sie in ihren Arbeitspausen zusätzlich Dehnübungen für Nacken, Schultern und Rücken oder einfache Workouts wie Kniebeugen und Liegestützen ein.

Wer noch mehr tun möchte, könnte das Firmenauto durch ein E-Bike-Leasing ersetzen. Vielleicht hat Ihr Unternehmen sogar einen kleinen Fitnessraum mit entsprechender Ausstattung. Dann sind gemeinsame Yoga- oder Klettersessions in der Mittagspause eine tolle Möglichkeit, Stress ab- und Entspannung aufzubauen.

Bewegung-im-Buero

8. Verbessern Sie Ihr Stressmanagement

Hektische Phasen sind im Büro ganz normal. Stress sollte aber kein Dauerzustand sein. Planen Sie daher bewusst Pausenzeiten ein, setzen Sie klare Prioritäten und realistische Timings. Vermeiden Sie außerdem Multi-Tasking. Arbeiten Sie lieber eine Aufgabe nach der anderen ab und konzentrieren Sie sich auf das jeweils wichtigste To-Do.

Besonders schwierige Aufgaben sollten Sie immer als erstes erledigen. Diese als „Eat the Frog“ bekannte Methode führt dazu, dass Sie unangenehme Aufgaben nicht mehr aufschieben und Prokrastination als Stressfaktor entfällt. Auch ein aufgeräumter Arbeitsplatz reduziert Stress und hebt die eigene Stimmung merklich.

9. Pflegen Sie soziale Kontakte

Chats, E-Mails oder das Smartphone sind praktische Kommunikationstools. Sie ersetzen aber nicht das persönliche Gespräch. Gehen Sie daher auch im digitalen Zeitalter mit den Kolleg:innen in den Austausch, nehmen Sie sich Zeit für den Plausch in der Teeküche und verkriechen Sie sich nicht im Homeoffice. Idealerweise schafft Ihr Unternehmen Begegnungsorte im Büro. Beispiele sind ansprechende Lounge-Bereiche oder Räume, die zum Co-Working einladen. 

Sie sind eher introvertiert und haben aktuell keine Lust auf Team-Events nach Feierabend oder brauchen für konzentriertes Arbeiten einen Rückzugsort? Das ist Ihr gutes Recht. Wie viel soziale Interaktion gesund ist, ist eben von Mensch zu Mensch unterschiedlich. 

Soziale-Kontakte

10. Sprechen Sie Probleme an

Sowohl im Privat- als auch im Berufsleben gilt: Respektieren Sie eigene Grenzen und die Ihres Teams. Wer alles mit sich allein ausmacht, wird auf Dauer krank. Ein freundlicher Umgangston sollte deshalb ebenso selbstverständlich sein, wie ein faires Miteinander. Dazu gehört auch, dass zwischenmenschliche Probleme angesprochen und gelöst werden. 

Gerade in größeren Unternehmen etabliert die HR-Abteilung daher sogenannte „Feelgood-Manager“ oder „Chief Culture Officer“. Diese behalten die Bedürfnisse der verschiedenen Mitarbeitenden im Blick, agieren als Gesundheitsmanager und sind auch als Konfliktberater oder Mediatoren tätig. Idealerweise erkennen Sie so Probleme, bevor sie entstehen und schaffen ein teamorientiertes, gesundes Arbeitsumfeld. 

Gesundheit-Buero-Team-Austausch

Viele Unternehmen setzen einige dieser Tipps bereits um – oft als Teil eines übergreifenden Gesundheitsmanagements, das in der Personalabteilung verankert ist. Wir meinen: Gesundes Arbeiten im Büro betrifft alle Hierarchieebenen. Es ist außerdem ein starker Hebel für mehr Leistungsfähigkeit, Produktivität und zufriedene Mitarbeitende, die für Ihr Unternehmen brennen, ohne auszubrennen. 

Sie wollen mehr darüber erfahren, wie moderne Bürokonzepte einen Beitrag zur Gesunderhaltung leisten? Ihr Unternehmen möchte mehr für ein angenehmes, motivierendes Arbeitsumfeld tun? Wir beraten Sie gerne persönlich und helfen auch Ihrem Unternehmen gesund zu wachsen. Schreiben Sie uns eine Mail!

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