ACTIVITY BASED WORKING: DEFINITION & TIPPS ZUR UMSETZUNG

Activity Based Working: Hier sucht sich jeder Arbeitnehmer den perfekten Arbeitsplatz aus.

 

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Kuratiert von

Johannes

15.06.2022

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Mehr Flexibilität, Autonomie und die Möglichkeit, frei zu wählen, wann und wo Sie arbeiten – das alles steht für Arbeitnehmer heute ganz oben auf der Agenda. Erfahren Sie, wie das Konzept des Activity Based Working dabei helfen kann, Ihre Produktivität und Arbeitsatmosphäre zu optimieren - für innovativere, kreativere und zufriedenere Mitarbeiter.

Was ist Activity Based Working? Eine Definition.

Aktuell verlieren klassische Büros, in denen jeder Arbeitnehmer seinen eigenen Schreibtisch hat, immer mehr an Attraktivität. Stattdessen erinnern moderne Bürokonzepte fast schon an die Lounge-Zonen in einem Hotel, an Wohn- bzw. Kaminzimmer oder an kreative Think Tanks mit beschreibbaren Wandflächen. Oft bestehen diese verschiedenen Areas in ein und demselben Unternehmen nebeneinander. Ein solcher so genannter Multispace ist die Voraussetzung für Activity Based Working.

Aber was genau verbirgt sich eigentlich hinter Activity Based Working und den entsprechenden Bürolandschaften? Kurz gesagt geht es dabei darum, jede berufliche Aufgabe in der dazu passenden Arbeitszone verrichten zu können. Dem sollten Unternehmen bei ihrer Bürogestaltung Rechnung tragen und unterschiedlichste Arbeitsumfelder schaffen. Arbeitnehmer erledigen heute schließlich nicht mehr ein und denselben Aufgabentyp wie am Fließband. Diese Zeiten sind vorbei. Stattdessen gibt es viele verschiedene To-dos, die sich inhaltlich enorm unterscheiden können. Und die Erfahrung zeigt, dass Mitarbeiter wesentlich produktiver sind, wenn sie für jede dieser Aufgaben die perfekt geeignete Zone vorfinden. Damit erfüllen zum Beispiel Großraumbüros nicht mehr ihren Zweck.

So könnte Ihr Activity Based Working-Konzept aussehen

Ein Kreativ-Meeting lässt sich zum Beispiel schlecht in einem klassischen Meeting-Raum abhalten. Da eignet sich der Design Thinking-Bereich mit Lego, Knete, Schere, Stift und Papier einfach besser. Hier können Mitarbeitende an plastischen Modellen ihrer Ideen basteln oder ihre Gedanken optimal zu Papier bringen.

Für Telefonate mit Kunden ziehen sich die Mitarbeitenden derweil in die schallgedämpfte Telefonbox zurück, die im Desk Sharing-Bereich mit den höhenverstellbaren Tischen und ergonomischen Stühlen als stylisher Raumtrenner steht. Wer seinem Job anschließend ungestört in einem sehr ruhigen Ambiente nachgehen will, setzt sich in die gemütliche Bibliothek mit schallschützenden Elementen, die für angenehme Ruhe sorgen. An den edlen Holztischen und in den urbequemen Stühlen aus Echtleder geht jede noch so komplexe Aufgabe leicht von der Hand.

 

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Das On-Demand-Prinzip zieht in die Arbeitswelt ein

Für Sie klingt all das erstmal gewöhnungsbedürftig? Verständlich! Immerhin hat Activity Based Working im Multispace mit klassischen Bürokonzepten so ganz und gar nichts mehr zu tun. Bei näherer Betrachtung entspricht dieser „Way of Work“ jedoch eins zu eins dem Zeitgeist.

Bedenken Sie: In vielen Bereichen hat sich ein solches On-Demand-Prinzip längst durchgesetzt. Alles geschieht auf Abruf. Keiner lässt sich beim Fernsehen zum Beispiel mehr durch lineare Programme vorgeben, wann er Nachrichten, Filme oder Serien schaut. Dank Mediatheken oder Streaming-Services haben wir die Programmgestaltung heute selbst in der Hand. Beim Bestellen einer Pizza ist es ähnlich. Wir wählen nicht mehr aus der starren Speisekarte, sondern stellen uns per App genau das Gericht zusammen, das wir haben wollen. Und schon seit Jahren fahren wir Autos, die individuell für uns zusammengebaut wurden. Der Trend geht also klar in Richtung Individualisierung.

Studie: Activity Based Working ist das Arbeitsmodell der Zukunft

Nun kommt diese „On-Demand-Kultur“ auch in der Arbeitswelt an. Mitarbeitende entscheiden frei und nach Bedarf: Arbeite ich hier oder dort? Dass die Idee unter Arbeitnehmenden zunehmend Anklang findet und Sie als Arbeitgeber attraktiver macht, belegt auch eine Studie des Fraunhofer Instituts. Sie kommt zu dem Schluss, dass Activity Based Working über kurz oder lang die Büroform schlechthin sein wird. Schon heute würde gerne mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten so flexibel arbeiten.

Aber Achtung: Beim Activity Based Working geht es nicht nur um das Aufstellen von gemütlichen Sofas, dekorativen Elementen und Telefonkabinen. Damit das Arbeitskonzept wirklich funktioniert, müssen vier Voraussetzungen erfüllt sein, die wir Ihnen kurz vorstellen möchten:

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Die vier entscheidenden Erfolgskriterien von Activity Based Working


#1 Erkennbarer Nutzen von Arbeitsflächen

Ihre Mitarbeiter sollten auf den ersten Blick erkennen, wofür eine Arbeitszone gedacht ist. Wenn ihnen in der Teeküche sofort der Duft frisch gebrühten Kaffees in die Nase steigt und leise Musik aus den Lautsprechern tönt, ist klar: Das ist der perfekte Ort für kurze Pausen oder informellen Austausch. In Arbeitszimmern, die für Stillarbeitsphasen ausgelegt sind, sollte Ihren Arbeitnehmern hingegen direkt auffallen, wie angenehm ruhig es hier dank schalldämpfender Raumtrenner, Vorhänge oder schicken Akustikelementen zugeht.

#2 Das richtige Verhalten in der richtigen Umgebung
Der erkennbare Nutzen eines Raums trägt dazu bei, dass sich Ihre Mitarbeiter darin angemessen verhalten. In Ruhezonen werden sie sich bemühen, leise zu sein, während im Lounge-Bereich durchaus laut gelacht werden darf und soll. So nehmen alle Rücksicht aufeinander und die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos. Ihre Arbeitnehmer finden sich sofort in den verschiedenen Arbeitsumgebungen zurecht und können effizient arbeiten. Wobei es Sinn macht, gemeinsam im Team Guidelines für die verschiedenen Räume festzulegen.

#3 Die Unternehmensleitung sollte den neuen Arbeitsstil vorleben
Am Anfang leuchtet so manchem Mitarbeiter das Prinzip des Activity Based Working vielleicht nicht recht ein. Zweifler gibt es bei Neuerungen ja immer! Unser Tipp: Leben Sie als Führungskraft den neuen Arbeitsstil vor und wechseln Sie mehrfach am Tag den Arbeitsplatz. Ihre Mitarbeiter werden es Ihnen schnell gleichtun, wenn sie sehen, dass Sie als Unternehmensführung vollkommen hinter dem neuen Arbeitsplatzkonzept stehen. Sie werden auch schnell Spaß daran finden, in verschiedenen Räumen immer wieder auf andere Kollegen zu treffen. So wird das ganze Unternehmen zu einer großen Begegnungszone.

#4 Integrieren Sie auch das Homeoffice
Beziehen Sie unbedingt auch das Homeoffice in Ihr Activity Based Working-Konzept mit ein. Mitarbeiter sind inzwischen so an das mobile Arbeiten gewöhnt, dass sie es nicht mehr missen wollen. Bieten Sie daher das Homeoffice sehr flexibel als eine der verschiedenen Arbeitsplatzmöglichkeiten an. Das erhöht die Akzeptanz noch einmal.

Die moderne Arbeitswelt stellt den Menschen in den Mittelpunkt

Unser Fazit: Richtig eingeführt, verbessert Activity Based Working das Wohlfühlklima, die Effizienz und die Produktivität am Arbeitsplatz. Auch Ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigt, weil Sie mit einem modernen Arbeitsplatzkonzept zeigen, dass Sie mit der Zeit gehen und im New Work-Zeitalter angekommen sind. Herzlich willkommen!

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