Warum Ergonomie am Arbeitsplatz von Bedeutung ist – und was es zu beachten gilt.
Warum Ergonomie am Arbeitsplatz von Bedeutung ist – und was es zu beachten gilt.
Die wissenschaftliche Disziplin der Ergonomie beschäftigt sich vereinfacht gesagt mit der Frage: Unter welchen räumlichen Bedingungen und mit welchen Arbeitsmitteln arbeiten Menschen am besten? Oder anders ausgedrückt: Wie muss ein Arbeitsplatz ausgestattet sein, damit sich Ihre Arbeitnehmer wohlfühlen?
Wenn Sie aufgrund eines zu hohen oder zu niedrigen Schreibtischs schon mal mit Verspannungen oder Nackenschmerzen zu kämpfen hatten oder gelegentlich bis permanent unter Rückenschmerzen gelitten haben, weil Sie viele Stunden am Tag auf einem nicht rückengerechten Sitzmöbel zubringen mussten, wissen Sie nur zu gut, wie sehr sich die fehlende Ergonomie am Arbeitsplatz auf das eigene Wohlbefinden auswirken kann. Umso wichtiger ist eine perfekte Arbeitsplatzgestaltung.
Ein für Arbeitgeber nicht ganz unerheblicher Aspekt dabei ist: Irgendwann geht ein nicht ergonomischer Arbeitsplatz zu Lasten der Produktivität des betroffenen Arbeitnehmers – spätestens dann, wenn der stechende Rückenschmerz wegen einer permanent schlechten Sitzhaltung im Arbeitsalltag stärker im Vordergrund steht als die zu erbringenden Arbeitsergebnisse. Oft führen die Beschwerden auch zu einer schlechteren Schlafqualität. Und auch das schlägt sich nicht gerade positiv auf die Leistungsfähigkeit eines Arbeitnehmers während des Arbeitstags nieder.
Betrifft die mangelhafte Arbeitsplatzgestaltung nicht nur einen, sondern viele Ihrer Mitarbeiter im Büro, können die Folgen für Ihr Unternehmen drastisch sein: Im schlimmsten Fall fährt Ihr Betrieb infolge einer nicht ergonomischen Bürogestaltung und dem damit verbundenen Leistungsschwund Ihrer Mitarbeiter markant schlechtere Geschäftsergebnisse ein – einzig und allein wegen einer schlechten Sitzhaltung Ihrer Kollegen bei der Arbeit.
Das ist wohlgemerkt keine Binsenweisheit, sondern wissenschaftlich belegt. Verschiedene Studien und Erkenntnisse innerhalb der Arbeitsmedizin haben nachgewiesen, dass eine gute Arbeitshaltung infolge ergonomischen Arbeitens das Wohlbefinden der Mitarbeiter spürbar beeinflusst. Die Ergebnisse sind eindeutig: In 54 Prozent der Fälle konnten Rückenleiden dank einer verbesserten Sitzhaltung reduziert werden. Die verbesserte Arbeitsplatzergonomie wirkte sich bei fast jedem zweiten Arbeitnehmer positiv auf die Effizienz und Konzentrationsfähigkeit aus.
Nehmen Sie als Arbeitgeber das Thema Arbeitsplatzergonomie also lieber nicht auf die leichte Schulter. Die Bedeutung einer optimalen Arbeitsplatzgestaltung hat übrigens auch der Gesetzgeber erkannt. Daher hat er ergonomisches Arbeiten zu einem wesentlichen Teil des präventiven Arbeitsschutzes und der Arbeitssicherheit erklärt. Bedeutet: Jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf eine gesundheitlich unbedenkliche und ergonomische Arbeitsgestaltung. Das ist gesetzlich verbrieft – was viele Arbeitgeber so aber gar nicht wissen.
Allerdings macht der Gesetzgeber keine besonders klaren Vorgaben, was in puncto Arbeitsplatzergonomie zu beachten ist. Das liegt mitunter daran, dass es in diesem Bereich immer wieder zu neuen Erkenntnissen kommt, was unweigerlich dazu führen würde, dass die gesetzlichen Vorgaben jedes Mal aufs Neue angepasst werden müssten. Also beschränkt sich der Staat daher lediglich auf ein paar allgemeine Grundsätze.
Im Arbeitsschutzgesetz findet sich in Paragraph 3 zum Beispiel die folgende, sehr allgemein gehaltene Passage:
Der Arbeitgeber hat unter Berücksichtigung der Art der Tätigkeiten und der Zahl der Beschäftigten für eine geeignete Organisation zu sorgen und die erforderlichen Mittel bereitzustellen sowie Vorkehrungen zu treffen, dass die Maßnahmen erforderlichenfalls bei allen Tätigkeiten und eingebunden in die betrieblichen Führungsstrukturen beachtet werden und die Beschäftigten ihren Mitwirkungspflichten nachkommen können.
Die Bedingungen, unter denen Menschen ihrer Arbeit nachgehen, haben einen entscheidenden Einfluss auf das Wohlergehen und die Qualität der geleisteten Arbeit – so weit, so klar. Sie müssen daher sicher keine Gesetzestexte wälzen oder Paragraphen büffeln, um die Vorteile und die Sinnhaftigkeit von Ergonomie am Arbeitsplatz zu verstehen. Ideale Arbeitsbedingungen und ergonomische Arbeitsmittel stellen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine Win-Win-Situation dar. Hier finden Sie die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
Diese Zeilen in typischer Gesetzesformulierung dürften so manchen Arbeitgeber allerdings eher ratlos zurücklassen. Was bedeutet das nun eigentlich genau? Was ist bei der Gestaltung der Arbeitsumgebung und bei der Auswahl der Büroausstattung zu beachten?
Wir bringen gerne Licht ins Dunkel: Um Ihnen eine bessere Vorstellung zu vermitteln, worauf es beim Thema Ergonomie am Arbeitsplatz ankommt, haben wir für Sie ein paar Tipps zusammengestellt. Die folgenden Maßnahmen haben sich in vielen modernen Büros bewährt:
Die obigen Beispiele zeigen: Vieles ist zu beachten, wenn es um die richtige Arbeitsplatzgestaltung geht. Das Thema Ergonomie ist in der Umsetzung komplex. Aber keine Sorge! Mit einer professionellen Büroplanung überlassen Sie nichts dem Zufall. Berücksichtigen Sie vor allem eines: Jeder Mitarbeiter ist anders gebaut. Daher kommt es auf Büromöbel an, die sich exakt auf die Größe und Statur eines Arbeitnehmers anpassen lassen. Darauf sollten Sie als Arbeitgeber unbedingt achten. Ansonsten können Sie den Teufelskreis, den nicht-ergonomisches Arbeiten mit sich bringt, nicht durchbrechen.
Die Digitalisierung verändert bereits seit einigen Jahren nachhaltig, wie wir leben und arbeiten. Auch in traditionellen Unternehmen lösen individuelle und mobile Arbeitsmodelle mehr und mehr die starren Arbeitsweisen der Vergangenheit ab. Während digitale Technologien viele Abläufe im Unternehmen vereinfachen, verändern sich gleichzeitig auch die Anforderungen an das Büro der Zukunft. Der Trend geht zu hybrider Arbeit, flexiblen Arbeitszeitmodellen, Co-Working-Lösungen und modernen Office-Modellen.
Neben vielen Vorteilen bringt diese Entwicklung aber auch neue Herausforderungen an die Ergonomie von Büroarbeitsplätzen mit sich. Mehr als je zuvor findet die Büroarbeit digital statt. Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Es ist 17:24 Uhr an einem Mittwoch. Sie müssen dringend noch einen Vertrag gegenchecken, bevor es in den wohlverdienten Feierabend geht. Draußen dämmert es bereits und das einzige Licht im Raum stammt von Ihrem Monitor. Mit zusammengekniffenen Augen arbeiten Sie sich durch den Vertrag und versuchen das Brennen Ihrer Augen und den einsetzenden Kopfschmerz zu ignorieren… Klingt nicht besonders verlockend, oder? Damit die Arbeit an digitalen Geräten langfristig nicht auf die Gesundheit schlägt, sollten Sie einige ergonomische Grundsätze für digitale Arbeitsplätze berücksichtigen:
Stundenlang und intensiv auf einen Bildschirm zu schauen, belastet die Augen. Findet die Arbeit vorwiegend digital statt, ist es daher unumgänglich den Bildschirmarbeitsplatz ergonomisch einzurichten – egal, ob der Bildschirm nun in den eigenen vier Wänden oder im Büro steht. Neben der ergonomischen Ausrichtung von Schreibtisch, Sitzfläche und Monitor sind auch zusätzliche Maßnahmen hilfreich, um die Augen zu schonen:
Der menschliche Körper ist ein Bewegungsapparat. Achten Sie daher darauf, maximal 40 Minuten am Stück zu sitzen und nutzen Sie jede Gelegenheit, um in Schwung zu kommen:
Ihr Arbeitsplatz sollte weder zu hell noch zu dunkel sein, um die Augen zu schonen und Müdigkeit vorzubeugen. Die Arbeitsstättenverordnung sagt dazu: „Eine Beleuchtung mit Tageslicht ist der Beleuchtung mit ausschließlich künstlichem Licht vorzuziehen“. Darüber hinaus sollten Sie folgende Tipps beachten:
Während die meisten Arbeitgeber der Ergonomie am Arbeitsplatz bei der Ausstattung ihrer Büros inzwischen weitgehend Rechnung tragen, ist in den letzten Monaten allerdings ein neuer Painpoint entstanden. Stichwort: Ergonomie im Homeoffice. Ein Aspekt, der leider allzu häufig unterschätzt und vernachlässigt wird.
Für viele Arbeitnehmer hieß es am Beginn der COVID-Pandemie, plötzlich ins Homeoffice umziehen zu müssen. Denn ein großer Teil der Arbeitgeber schickte seine Angestellten zum Schutz vor dem grassierenden Corona-Virus zum Arbeiten nach Hause. Ungefähr jeder dritte Angestellte erledigt derzeit seine beruflichen To Dos in den eigenen vier Wänden.
Nur geringe oder gar keine Beachtung fand in der Anfangszeit das Thema Ergonomie am Arbeitsplatz. Schlicht und ergreifend, weil Arbeitgeber davon ausgingen, dass Mitarbeiter nach ein paar Wochen ohnehin wieder an ihren Arbeitsplatz im Büro zurückkehren würden. Nach einem Jahr Pandemie sitzen derzeit allerdings immer noch viele Arbeitnehmer auf einem harten Stuhl in ihrer Küche und tippen vornübergebeugt mit krummem Rücken auf ihrem viel zu niedrig positionierten Laptop herum. Rückenschmerzen und Verspannungen sind damit Programm.
Darunter leidet im Zweifel nicht nur die Performance. Auch das Commitment der Mitarbeiter ist im Homeoffice zunehmend angeknackst. Gerade in schnelllebigen Arbeitsumfeldern kann das Gefühl entstehen, dass der Arbeitsdruck zwar gleichgeblieben oder vielleicht sogar gestiegen ist, sich die Arbeitsbedingungen aber immens verschlechtert haben.
Die Folge: Der Ärger auf den Arbeitgeber steigt, was auch den Wunsch nähren kann, sich nach einer anderen beruflichen Chance umzusehen. Kluge Arbeitgeber setzen alles daran, den Arbeitsplatz ihrer wertvollen Fachkräfte im Homeoffice genauso angenehm einzurichten wie den in ihrem Büro. Alles, was Sie für Ihre Mitarbeiter brauchen, finden Sie im designfunktion Homeoffice Shop. Profitieren Sie noch bis zum 30.06.2021 von erheblichen Steuervorteilen, die Ihnen der Staat für neu angeschafftes Homeoffice-Mobiliar für Ihre Mitarbeiter gewährt. Auch die renommierte Unternehmensberatung Kearney setzt bereits auf den Home Office Shop und sorgt so für eine ergonomische Ausstattung der Mitarbeiter.
Fazit: Ergonomie am Arbeitsplatz ist für Unternehmen nicht nur ein netter Bürotrend, sondern ein Faktor, der die Wirtschaftlichkeit eines Betriebs entweder positiv oder negativ beeinflussen kann. Mitarbeiter, die einen ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz vorfinden, sind seltener krank, fühlen sich wohler in ihrer Haut und sind darüber hinaus motivierter. Das gilt nicht nur im Büro, sondern auch für die Arbeit im Homeoffice.
Und da uns gerade das letztere Thema aller Voraussicht nach noch eine ganze Weile beschäftigen wird, sollten Arbeitgeber die Telearbeitsplätze ihrer Mitarbeiter mit der gleichen Akribie einrichten und ausstatten wie ihr Office. Ansonsten plagen sich nicht nur die eigenen Mitarbeiter mit Schmerzen herum. Wobei der Pain der Geschäftsleitung weniger mit einem schmerzenden Rückgrat zusammenhängen dürfte als mit sinkenden Bilanzen. Das Gute ist aber: Sie haben es selbst in der Hand, wie sich Ihr Geschäft entwickelt.