Work-Life-Blending bedeutet, dass Beruf und Privatleben zunehmend miteinander verschmelzen. Doch für wen ist dieses Lebens- und Arbeitsmodell das richtige?
Work-Life-Blending bedeutet, dass Beruf und Privatleben zunehmend miteinander verschmelzen. Doch für wen ist dieses Lebens- und Arbeitsmodell das richtige?
„Wähle einen Beruf, den du liebst und du wirst nie wieder einen Tag arbeiten müssen.“ Nein, dieser Ausspruch stammt nicht von Elon Musk. Und auch New Work-Enthusiasten können dieses Zitat nicht für sich vereinnahmen. Der chinesische Philosoph Konfuzius war es, der vor mehreren Tausend Jahren auf die Idee kam, sein Hobby zum Beruf zu machen. Damals war übrigens Papier das modernste Medium. Dennoch: Die Idee hat ihren Charme. Denn die Digitalisierung erlaubt insbesondere Wissensarbeiter:innen heute, Beruf und Privatleben mehr als je zuvor miteinander zu vermischen. Aber wie sinnvoll ist Work-Life-Blending wirklich? Wir haben uns diese Entwicklung einmal näher angeschaut.
Sicher haben Sie bereits von „Work-Life-Balance“ gehört – also dem Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben. Während hier Arbeits- und Lebenszeit klar voneinander getrennt werden, ist dies beim Work-Life-Blending nicht der Fall. Im Gegenteil: Work-Life-Blending bedeutet, dass Beruf und Freizeit quasi ineinander übergehen und nicht mehr klar voneinander unterschieden werden.
Studien zeigen, dass sich gerade in Deutschland Freizeit und Beruf im Vergleich zu anderen Ländern gut vereinbaren lassen. Nach Staaten wie Italien, Dänemark oder Norwegen rangiert Deutschland hier immerhin auf Rang 8 . Doch das Work-Life-Balance-Konzept ist nicht mehr die einzige Option, den Alltag zwischen Arbeit und Freizeit zu gestalten. Im Zuge der Digitalisierung und dem damit einhergehenden Trend in Richtung Hybride Arbeit ergeben sich auch andere Möglichkeiten. Mittlerweile können wir unabhängig von Zeit und Ort immer und überall arbeiten. Damit wird auch die Trennung von Arbeitszeit und Privatleben schwieriger. Besonders deutlich wird das im Homeoffice, oder wenn wir trotz aller guten Vorsätze dann doch im Urlaub unsere E-Mails checken.
Auch Arbeitgeber stehen vor neuen Herausforderungen. Denn wenn sich der klassische Arbeitsalltag mit ständiger Büropräsenz zunehmend auflöst, müssen Regeln und Konzepte erschaffen werden, die den modernen Arbeitsmodellen einen Rahmen geben. Richtig umgesetzt, ergeben sich sowohl für den Arbeitnehmer als auch den Arbeitgeber neue Möglichkeiten und immer mehr Flexibilität in Bezug auf die freie Alltagsgestaltung. Daher haben sich andere Konzepte wie beispielsweise das Work-Life-Blending entwickelt. Genau wie das Work-Life-Balance-Konzept bringen sie neben zahlreichen Chancen natürlich auch einige Risiken mit sich. Es gibt deshalb nicht die eine richtige Art der Lebensgestaltung – vielmehr ist die richtige Wahl abhängig von den persönlichen Vorstellungen, Wünschen und Bedürfnissen.
Das Konzept des Work-Life-Blending nimmt die Entwicklungen der Digitalisierung und den Trends hin zum Homeoffice auf und formt sie zu einem ganz neuen Arbeitsmodell. In diesem Konzept spielt der klassische 8-Stunden-Tag im Büro kaum noch eine Rolle. Er spiegelt einfach nicht mehr die Arbeits- und Lebensrealität vieler Menschen wider. Besonders junge Menschen erwarten von den Unternehmen, dass diese New Work-Arbeitsmodelle anbieten und ermöglichen. Kein Wunder, denn diese Form des Arbeitens verspricht schließlich eine ganz neue Flexibilität. Nicht die Arbeit bestimmt den Alltag, der Arbeitsalltag wird so gestaltet, dass er sich ideal in das Privatleben einfügt. Doch Work-Life-Blending bringt als Arbeitsform neben vielen Vorteilen auch einige Risiken mit sich. Zeit, das Konzept genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Arbeit soll für das Leben funktionieren, nicht das Leben für die Arbeit. So oder so ähnlich könnte man die Ansprüche zusammenfassen, die zahlreiche Arbeitnehmer an die Modelle der modernen Arbeitswelt stellen. Oder, wie es Dr. Josephine Hofmann vom Fraunhofer Institut formuliert: „Viele Menschen, die etwa bereits seit 25 Jahren im gleichen Unternehmen arbeiten, sind sehr froh über die neugewonnene Flexibilität.“. Auch für ältere Generationen kann das Work-Life-Blending-Modell also sehr attraktiv sein. Das hat gleich mehrere Gründe:
Wie jedes andere Arbeitsmodell, hat auch Work-Life-Blending seine Schattenseiten. Hier einige Risiken, die mit diesem modernen Bürokonzept verbunden sind:
Wir meinen: Work-Life-Blending ist durchaus eine interessante Form der Arbeitsalltagsgestaltung. Zumindest dann, wenn diese Arbeitsform zu den individuellen Wünschen und Vorstellungen des Einzelnen passt.
Sie möchten das Work-Life-Blending-Modell für Ihr Unternehmen einführen? Dann sollten Sie und Ihr Team vorab einige Spielregeln aufstellen, an die sich alle halten. Legen Sie klare Ziele fest, die im Rahmen eines realistischen Arbeitsumfangs erreichbar sind. Vereinbaren Sie zudem feste Zeiten, in denen alle Mitarbeiter erreichbar sein müssen und klären Sie ab, wann diese Erreichbarkeit nicht erforderlich ist. So ist es möglich, den Überblick zu behalten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass eine Überarbeitung verhindert wird. Schaffen Sie eine offene Austauschkultur, in der auch das Thema der mentalen Gesundheit nicht tabuisiert wird. So wissen Sie genau, wann gegebenenfalls eine Anpassung der Ziele erforderlich ist. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Sie und Ihre Mitarbeiter den Arbeitstag sauber strukturieren. Phasen mit intensiver Deep Work könnten sich mit einigen Stunden Freizeit abwechseln, in denen dann auch wirklich nicht gearbeitet wird. Wie sich diese Struktur konkret gestaltet, entscheidet jeder individuell. Wichtig ist nur, dass es überhaupt eine Struktur gibt. Verwenden Sie außerdem digitale Projektmanagement-Tools und statten Sie Ihr Team auch im Homeoffice optimal aus.
Bei designfunktion beschäftigen wir uns seit Jahren intensiv mit Themen wie dem Büro der Zukunft oder New Work-Arbeitsmodellen. Unternehmen jeder Größe und Branche vertrauen auf unser Know-how. Gerne beraten wir auch Sie bei der Integration des Work-Life-Blending-Konzepts und verraten Ihnen, wie Sie die Vorteile des Arbeitsmodells nutzen. Denn auch wir haben unsere Leidenschaft zum Beruf gemacht.